Für den Hausmeister ist es eine harte Arbeit. Der Schmutz breitet sich überall aus. Nicht nur auf Böden sondern auch an Decken, Wänden und verwandelt harmlose Tiere in aggressive Ungetüme. Hast du das Zeug, die Räume so schnell wie möglich zu säubern? Lest hier in unserem Test, wie sich Dustforce von Hitbox Team und Capcom auf Konsolen schlägt!
In die Ecke, Besen! Besen!
Staub und Schmutz hat übernatürliche Formen angenommen. Eine Gruppe von vier Hausmeistern der Dust-Familie (namentlich: Dustman, Dustgirl, Dustkid und Dustworth) schultert das Reinigungswerkzeug, um sich den Massen von Dreck zu stellen. Auch wenn sie keine Charakterisierung haben, so unterscheiden sie sich dennoch durch Schnelligkeit, Reichweite ihrer Reinigungskraft und bestimmte Fähigkeiten wie Angriffsgeschwindigkeit. Zu Beginn eines jeden Levels darf man daher seinen Charakter aussuchen, der im Level am meisten bewirken kann.
Das Ziel eines Levels ist einfach: Mach so viel wie möglich sauber in so wenig Zeit wie möglich. Zunächst klingt das noch harmlos – doch dann schlägt einen die Mechanik des Spiels mit der Keule entgegen.
Nicht alles was glänzt
Sobald man sich einmal eingespielt hat, wird eines sofort deutlich: Dustforce ist sich seiner Zielgruppe mehr als bewusst. Und ist in dieser Hinsicht gnadenlos. Es ist ein Präzisions-Jump’n’Run aller erster Güte und leider kein wirklich einsteiger-freundliches. Zwar gibt es ein Tutorial-Level, welches alle Mechaniken erklärt, doch schon dieses Level unterliegt einer Wertung: Nach Sauberkeit und Finesse. Erstere Kategorie lässt sich auch dann abschließen, wenn man sich Zeit nimmt, aber Finesse ist rigoros: Hier werden perfekte Ergebnisse und Zeiten erwartet. Die sind sicher auch einiges an Anreiz für Leute, die nach den besten Zeiten jagen wollen. Wer auf PS3 spielt, bekommt seine besten Versuche sogar als Aufnahmen gespeichert, die andere Spieler abrufen können, um sich Hilfestellung zu geben.
Ich denke, ich muss nicht extra erwähnen, dass Dustforce aufgrund seines Bewertungssystem brachial schwer werden kann. Besonders wenn man auf Schlüsseljagd ist. Goldene Schlüssel sind noch relativ simpel zu kriegen, in dem man die Level mit Silberschlüsseln gut abschließt, doch einen der noch selteneren Roten Schlüssel kriegt man nur für selbe Leistungen in Goldleveln. Und die sind in Sachen Schwierigkeitsgrad noch härter, von roten Leveln ganz zu schweigen. Wer sich also auf Dustforce vorbereiten möchte braucht vor allem Geduld und starke Nerven, denn es kann ansonsten schnell frustrierend werden.
Dustforce verfügt außerdem über einen Mehspieler – Modus für bis zu 4 Spieler, sowohl lokal als auch Online, in denen es zwei Modi gibt: Überleben und König des Hügels. Leider fanden sich zum Zeitpunkt meines Testes keinerlei Spieler für eine Partie, weswegen er leider nicht auf Funktionalität bewertet werden konnte.
Präsentation alles andere als verstaubt
In Sachen Ästhetik zeigt sich Dustforce in einem schönen, stilisierten Comiclook mit vielen Farben und abwechslungsreichen Landschaften. Im Vergleich zum PC fällt auf der Vita jedoch eine Sache auf: Die Kamera. Auf dem PC ist sie sehr viel näher am Geschehen und zeigt den Charakter besser. Ganz im Gegensatz zur Vita. Dort wird mehr Wert auf eine Übersicht der Umgebung gesetzt, was zunächst nicht verkehrt ist, da man bei einem Präzisions – Jump’n’Run gern einen Überblick haben will, was einen als nächstes erwartet. Doch die Folge ist, dass der eigene Charakter dadurch winzig klein erscheint und man überhaupt nicht richtig wertschätzen kann, wie schön alle Modelle eigentlich animiert sind. Ein weniger näher am Geschehen dran hätte es schon sein können.
So könnte man auch die Bewegungen der Gegner genauer studieren, um das richtige Timing für ihre Bekämpfung auszumachen. Vorausgesetzt, die Steuerung macht, was sie soll. Oftmals habe ich versucht einen Doppelsprung auszuführen und es hat einfach nicht funktioniert. Immerhin lässt sich das Spiel auch mit dem Steuerkreuz bedienen, was die Bewegungen erheblich einfacher macht, da bestimmte Aktionen auch präzise Drucks nach Oben und Unten benötigen.
Dafür entschädigt wird man mit einem lupenreinen Soundtrack. Schon auf dem PC wurden die Melodien von Dustforce sehr gelobt und auch unterwegs sorgen die ruhigen Stücke für durchaus viel Melancholie und Entspannung. Die Soundeffekte sind auch gut und ernten viel Genugtuung vor allem im Kampf gegen verschmutzte Gegner. In Sachen Sound lässt sich also wirklich nichts beanstanden.
Leider trifft das nicht auf anderes zu. Während meines Tests ist die Anwendung auf meiner Vita zweimal ein eingefroren und einmal stürzte Vita sogar komplett ab. Die Optimierung an Sonys kleinste Konsole scheint nicht ganz geglückt zu sein, doch da wird Hitbox oder Capcom hoffentlich noch mit dem ein oder anderen Patch nachbessern. Und wo wir gerade bei Capcom sind: Dustforce unterstützt Crossplay und Crosssave-Möglichkeiten zwischen PS3 und PS Vita. Auf das Crossbuy-Feature hat man hier aber verzichtet, was für Indie-Entwickler auf Sony-Konsolen untypisch ist. Daher ist es meine Vermutung, dass es Capcoms Entscheidung war darauf zu verzichten, um für zwei Versionen direkt doppelt zur Kasse zu bitten.